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St. Lorenzkirche in Groß Steinum

St. Lorenzkirche in Groß Steinum

Seit 1886 steht die Kirche in seiner heutigen Form als Kern in der Runddorf­mitte.

Aus der Geschichte der Kirche

Von fast allen Punkten in unserer Gemeinde ist die auf dem Berg mitten im alten Dorf gelegene St. Lorenz Kirche zu sehen, die auch den Anreisenden schon aus der Ferne begrüßt. Diese Lage in und über unserem Dorf ist ein gutes Zeichen für ein gemeinschaft­liches Miteinander.

An derselben Stelle stand bis 1886 ein altes bau­fälliges Gottes­haus. Diese Kirche hatte nur ein paar kleine Fenster, muss also im Inneren ziemlich dunkel gewesen sein. Der kleine Glocken­turm aus Fach­werk wurde wohl erst später hinzu­gefügt. Um die Kirche lag ehemals der Fried­hof. Er wurde Anfang des 19. Jahr­hunderts auf den heutigen Platz verlegt, da er nicht mehr den Anforderungen genügte. Die alte Kirche verfiel zusehends.

Der rührige Pastor Köhler ergriff 1883 die Initiative und schlug dem Kirchen- und Schulrat in Groß Steinum vor, entweder die Kirche gründlich zu reparieren oder eine neue zu bauen. Erst nach langjährigen Verhand­lungen kam es dann zum Bau der neuen Kirche. Die Alte wurde voll­ständig abgerissen. Im Juli 1886 begann man mit dem Neubau, und schon im Spät­herbst 1887 war die Kirche fertig­gestellt. Kein schönerer Tag konnte für die Einweihung bestimmt werden als der 1. Advent, der Beginn eines neuen Kirchen­jahres. Das ganze Dorf war fest­lich geschmückt. Der Regent Braunschweigs, Prinz Albrecht von Preußen, war einge­laden und auch gekommen. Es war ein großes Ereignis und ein glanz­volles Fest.

Im Jahr 1888 erhielt die Kirche vom Prinz­regenten den wunderschönen Kron­leuchter aus Schmiede­eisen als Geschenk.

Der Bau einer solchen Kirche verschlang auch eine statt­liche Summe. Die gesamten Ausgaben betrugen 44.437,54 M. Natür­lich war die Gemeinde alleine nicht in der Lage, diese Kosten zu tragen. Vom Land Braunschweig und vom Kreis Helmstedt kamen Beihilfen. Die politische Gemeinde Groß Steinum steuerte 1.368,– M bei, während aus Samm­lungen inner­halb der Gemeinde 1.068.– M aufkamen. Eine statt­liche Summe für ein kleines Dorf und zu damaliger Zeit ! Auch die Domäne Schickelsheim und Süpplingenburg spendeten 1.000,– M zusammen.

Im Jahr 1955 wurde die Kirche mit elektrischem Strom ausgestattet. Der Leuchter erhielt 36 elektrische Kerzen.

1960 wurde eine neue Glocke angeschafft. Die kostete 4.347,– DM. Dafür wurde eine Spenden­liste in Groß Steinum und Schickelsheim ausgelegt. Im Advent 1960 wurde diese Glocke geweiht. Sie heißt „Christus­glocke“ und trägt denselben Spruch wie ihre Vorgängerin: „Jesus Christus gestern und heut’ und derselbe auch in Ewigkeit“.

Die kleinere Glocke von 1887 ist bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben, während die große schon im 1. Welt­krieg zum Einschmelzen abgegeben werden musste. 1936 aber war es der Gemeinde wieder möglich, das Geläut zu vervoll­ständigen. Die Anschaffungs­kosten von 920,80 M wurden damals durch frei­willige Spenden gedeckt. Aber nur wenige Jahre konnte diese Glocke erklingen, denn während des Zweiten Welt­krieges musste auch sie wieder abgegeben werden.

1970 wurde der Kirchen­gemeinde­verband Süpplingenburg, zu dem wir gehörten, aufgelöst, und die Kirchen­gemeinde Groß Steinum mit Schickelsheim in den Kirchen­gemeinde­verband der Stadt­kirche Königslutter eingegliedert. Während der Amts­zeit von Pastor Paasch wurden 1981 und 1983 die Stufen den Berg hinauf zur Kirche mit Geländer hergestellt. 1985 wurden die sieben Fenster des Kirchen­schiffes erneuert. Die Kosten betrugen fast die doppelte Summe der Kosten, die der Bau der Kirche einst erfordert hatten: 77.771,45 DM.

St. Lorenzkirche in Groß Steinum

Am 01.04.1987 begann die Amtszeit von Pastor Dedekind, der sich sofort mit Nach­druck dafür einsetzte, dass die Kirch­turm­spitze wieder repariert und auf­gesetzt wurde. Sie war abgenommen worden, da sie, durch Sturm­schäden verursacht, abzu­stürzen drohte. Kugel und Wetter­hahn wurden neu vergoldet und erstrahlen in neuem Glanz. Abnahme und Wieder­bekrönung kosteten ca. 19.000,– DM.

Ab Januar 1991 musste sich auch Pastorin Frau Golze gleich nach ihrem Amts­antritt um eine Reihe notwendiger Reparaturen kümmern. Die Turm­spitze war wieder schief und musste gerichtet werden. Eine neue Heizung wurde installiert, die Orgel überholt, und die rest­lichen fünf Fenster des Altar­raumes sind renoviert und restauriert worden. Danach war das Dach Frau Golzes größter Kummer. Es musste schon so oft repariert werden (Sturm­schäden), dass es unum­gänglich war, es vollkommen zu erneuern.

Quelle: nach S. Denskat aus einem altem Gemeinde­brief