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Stadtkirche St. Sebastian und Fabian in Königslutter

Stadtkirche St. Sebastian und Fabian in Königslutter

Die heutige Stadt­kirche entstand im 12. Jahr­hundert als Kirche für das damals schon bestehende Dorf Lutter. Aus dieser Zeit stammt noch der Turm mit seinen kleinen romanischen Rund­bogen­fenstern. Da seine Ausmaße die einer gewöhn­lichen Dorf­kirche über­treffen, muss Lutter damals schon eine bedeutende Siedlung gewesen sein.

Die Kirche wird ansonsten aber den üblichen Dorf­kirchen geglichen haben und ein einfaches flach­gedecktes Schiff mit vier­eckigem Chor­raum und Apsis besessen haben. Noch während des Mittel­alters wurde die Kirche in eine mit Spitz­bögen gewölbte gotische, drei­schiffige Hallen­kirche mit einem gerade schließenden Chor­raum ausgebaut. Der Chor stammt in seiner jetzigen Form aus dem 13. Jahr­hundert.

Der Schmuck im Innern der Kirche gehört über­wiegend der spät­gotischen Zeit an. Dazu gehören z. B. die durch aufge­richtete Blätter verzierten Kapitelle der Säulen, die gestalteten Schlus­ssteine im Treff­punkt der einfachen Diagonal­rippen, die hübschen Rosetten in reicher Blatt­verzierung, sechs­eckige Eck­pfeiler, Kapitelle und kurze Säulen, die von Köpfen oder in einem Fall von einer Figur getragen werden.

Um alle Menschen der Stadt in der Kirche unter­bringen zu können, hatte man hölzerne Priechen (Emporen) eingebaut. Diese wurden in den Jahren 1895 – 1897 wieder abge­brochen. Erhalten sind lediglich die Orgel­empore und eine Empore links vom Altar, die ursprüng­lich einmal den Familien der Geist­lichen vorbe­halten war.

Am Ende des 19. Jahr­hunderts wurden zudem die Glocken ausge­wechselt. Die aus dem 13. Jahr­hundert stammende 76 cm hohe große Glocke ist erhalten und befindet sich im Landes­museum in Braunschweig.

Rings um die Stadt­kirche lag der Friedhof. Nachdem Bestattungen innerhalb der Städte nicht mehr gestattet waren, wurde der Friedhof 1832 endgültig an die Helmstedter Straße verlegt. Der bereits zuvor mehrfach aufge­schüttete Friedhof wurde ein weiteres Mal erhöht, was zur heutigen Situation geführt hat: Die Stadt­kirche liegt unter dem Niveau des umgebenden Platzes.

Quelle: Röhr, H.: Baugeschichte der Stadtkirche

Der Heilige Sebastian

Der Heilige Sebastian

Sebastian, so berichtet die Kirchen­legende, wurde im 3. Jahr­hundert im Narbonne geboren, aber in Mailand erzogen. Bereits als junger Mann war er von dem Verlangen durch­drungen, verfolgten Christen unter dem römischen Kaiser Diokletian Hilfe zu leisten und Menschen zum Christentum zu bekehren. Als heim­licher Christ sei er in die Reihen des römischen Heeres getreten. Nach beiden Seiten hin habe er ganz außer­ordent­liche Erfolge erzielt, selbst auch Wunder verrichtet. So habe er einer der Sprache schon seit mehreren Jahren beraubten Frau das Sprach­vermögen wieder­gegeben. Von Kaiser Diokletian sei Sebastian, der seine christ­liche Einstellung stets verborgen hielt, zu einer hohen Ehren­stelle im Heer befördert und von Papst Cajus selbst zu „Verteidiger der Kirche“ ernannt worden.

Als Sebastian aber dann doch als Christ erkannt worden sei, habe Kaiser Diokletian ihn aufge­fordert, das Bekenntnis der christ­lichen Lehre aufzugeben. Sebastian sei aber stand­haft geblieben, daraufhin zu Hinrichtung verurteilt, von einer Menge Pfeile durch­bohrt und als tot an einen Baum gebunden worden. Eine Christin, mit Namen Irene, habe ihn in der Nacht beerdigen wollen, aber noch lebendig gefunden. Unter ihrer sorg­fältigen Pflege sei er wieder voll­ständig genesen. Darauf sie er zum zweiten Mal ergriffen, zu Tode ausge­peitscht und in eine Gosse geworfen worden (287 oder 288). Doch sei er einer Christin mit Namen Lucina erschienen und auf seinen Befehl von ihr in den Katakomben beigesetzt worden. Gedenktag ist der 20. Januar.

Quelle: Joachim Fiedler

Der Heilige Fabian

Der Heilige Fabian

Fabian soll der Name des 19. Bischofs von Rom in den Jahren 236 – 250 sein. Auf wunder­bare Weise wurde er zum Nach­folger von Papst Anterus gewählt. Als nämlich Volk und Geistlichkeit zur Durchführung der Wahl versammelt waren, sei ganz unerwartet eine Taube erschienen und habe sich auf das Haupt des Fabian gesetzt, der nicht einmal römischer Bürger und damals noch nicht zum Priester geweiht war. Sobald aber das Volk dieses Zeichen erblickte, habe es ausgerufen: Fabian ist unser Bischof. Er habe sich dann als würdiger Bischof (Papst) erwiesen. Ihm wird die Bekehrung des Kaisers Philippus und seines Sohnes zum Christentum zuge­schrieben. Als aber Kaiser Philippus gegen Ende des Jahres 249 gefallen ist, begann sein Nach­folger Kaiser Decius seine Regierung mit einer furcht­baren Verfolgung der Christen, in der auch Fabian am 20. Januar 250 den Märtyrer­tod erlitten hat. Gedenktag ist daher eben­falls der 20. Januar.

Quelle: Joachim Fiedler


Video von den Glocken der Stadtkirche

Im Sommer 2021 sind u. a. Glocken­aufnahmen der Stadtkirche entstanden: