Kirchengebäude
Kirche St. Maria in Lelm
Lelm wurde erstmals urkundlich 983 erwähnt. Vermutlich war auch schon zu dieser Zeit oder bald danach eine Kirche vorhanden. Über sie ist nichts weiteres bekannt. Der romanische Vorgängerbau der jetzigen Kirche wurde 1845/46 (Architekt: Kammerbaumeister Carl Blumenstengel, Helmstedt) durch den Bau der heutigen spätklassizistischen Kirche ersetzt, wobei der alte Turm zunächst noch erhalten blieb.
Als auch dieser Turm baufällig geworden war, wurde er 1895/96 durch den heutigen neugotischen Kirchturm mit der stolzen Höhe von 41 m ersetzt.
In der Nacht zum 23. Mai 1944 wurde ein Braunschweig angreifendes britisches Bombergeschwader durch schlechtes Wetter gezwungen, seine Last östlich der Stadt abzuwerfen. Es kam zu erheblichen Schäden in Königslutter und Umgebung, in Lelm brannten 5 Höfe nieder und eine Luftmine im Ortskern beschädigte auch Pfarrhaus und Kirche erheblich. Glücklicherweise kam niemand dabei ums Leben.
Die Beseitigung der Schäden an der Kirche wurde in der Nachkriegszeit 1948/59 nur unzureichend ausgeführt, sodass immer wieder neue Maßnahmen besonders zu Sicherung des Turmes notwendig wurden und werden (1960/62, Turmhelm 1975/76, Glockenstube und Mauerwerk seit 2005).
In den Jahren 1996 – 2005 wurden die Deckenmalereien des 19. Jahrhunderts aufwendig wiederhergestellt.
Ausstattung
Kanzelaltar: Spätklassizistische Kanzelaltarwand aus dem Jahr 1846. Die Ausmalung der Kassettenfelder erfolgte in den Jahre 1979 durch den aus Lelm stammenden Kunstmaler W. Klapczynski (+1991)
Taufbecken: Aus Kalkstein mit Alabastersäulen, aus dem 19. Jahrhundert.
Orgel: Die nach dem Neubau des Turmes 1898 ebenfalls neu angeschaffte Orgel der Firma Furtwängler & Hammer, Hannover, wurde 1959 – 62 durch die Fa. Weißenborn, Braunschweig, generalüberholt und umgebaut. Sie besitzt zwei Manuale und Pedal und insgesamt sechzehn Registern.
Deckenausmalung: Die aufwendig bemalte Kirchendecke bildet eine Besonderheit. Sie stammt zum Teil vom braunschweigischen Hof-Dekorationsmaler Adolf Quensen (1851 – 1911), der u.a. für die Neuausmalung der Stiftskirche in Königslutter („Dom“) verantwortlich zeigt. Die auch in Lelm bereits übertünchte Arbeit Quensens von 1885 wurden wiederhergestellt. Seine Arbeiten in der St. Maria-Kirche kamen jedoch nicht durch ihn zum Abschluss, sondern wurden im Zuge der restauratorischen Überarbeitung der Kirche 1996 – 2004 von Rolf Giesecke zum Teil weitergeführt.
Liturgische Geräte: Die Kirchengemeinde besitzt vier Abendmahlskelche, der älteste von ca. 1500, zwei Hostienschalen (Patenen) von ca. 1500 und von vor 1695, eine Abendmahlskanne und eine Oblatendose, beide von 1703 sowie eine Taufschale von 1895, die im Pfarramt aufbewahrt werden, aber weiterhin im Gottesdienst genutzt werden.
St.-Georg-Kirche zu Warberg
„Lass deine Augen offen stehen über diesem Hause Nacht und Tag, über der Stätte, von der du gesagt hast: Da soll mein Name sein. Du wollest hören das Gebet, das dein Knecht an dieser Stätte betet.“ (1. Könige 8,29)
1322 wird die St. Peterskapelle (vom Kloster Walbek) nach Warberg vor die Burg umgesetzt. Im Jahr 1326 wird von einer Kapelle "vor dem Hause Warberg (Burg) neben einer solchen auf dem Hause Warberg" berichtet. Der wuchtige Turm unserer Kirche geht also auf den Anfang des 14. Jahrhunderts zurück.
Lassen Sie uns einen Rundgang durch unsere Kirche machen. Wir betreten die Kirche durch den alten Turm.
Die Grablegungsstätte der Edlen von Warberg war das Kloster Marienthal. Die beiden Grabsteine im Turm zeigen, dass Christoph 1581 und Anton der Ältere von Warberg 1584 im Gewölbe unter dem Turm bestattet wurden.
Wir betreten das Kirchenschiff. 1555 ist Warberg sehr "volkreich", die alte Peterskirche (Turm) ist zu klein. Man baut an den Steinturm eine Holzkirche an. 1780 ist die Holzkirche baufällig und wird 1782 abgerissen. 1784 kann die neue Kirche am 3. Advent eingeweiht werden.
Der Barockaltar mit Hochkanzel wird Michael Helwig zugeschrieben und 1684 von den Warberger Amtsleuten von Stauff gestiftet. An dem achteckigen Kanzelkorb sind die vier Evangelisten angebracht. Seitlich daneben, zwischen den korinthischen Säulen, sieht man Petrus und Paulus.
Der historische Taufstein mit schönen Renaissanceornamenten steht auf dem quadratischen Sockel mit rundem oberen Teil. Die Inschriften deuten auf unterschiedliche Steinmetze hin.
Die Taufschale weist auf der Rückseite mit der Inschrift AEHZW auf den Stifter, Antonius, Edler Herr zu Warberg hin. Möglicherweise wurde diese Inschrift aber auch deutlich später hinzugefügt um diesem die Stiftung der Taufschale zuzuschreiben.
1934 stiftet das Ehepaar Duchstein, Pächter der Domäne Warberg, die beiden vorderen Fenster im Altarraum.
Der Orgelbaumeister Boden aus Halberstadt baut 1843 die Orgel ein. An dieser Orgel wird wenig saniert und umgebaut, so dass heute ein historisches Instrument in der Kirche erklingen kann.
Während des Zweiten Weltkriegs müssen die Glocken der Kirche abgeliefert werden. 1951/52 bekommt St. Georg drei neue Glocken und eine Stundenglocke.